Fasten ist gesund

Fasten ist die innere Ernährung des Körpers

Bevor wir die weitreichenden gesundheitlichen Vorteile des Fastens benennen können, ist es notwendig zu verstehen, welche körperlichen Prozesse durch das Fasten in Gang gesetzt werden.

Der ausschlaggebende Vorgang ist hierbei die Umstellung von der äußeren auf die innere Ernährung – auch als Fastenstoffwechsel bezeichnet.

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Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh eher durch Fasten als durch Medikamente.

Fastenstoff&shywechsel

Der Mensch verfügt über die biologische Fähigkeit, sich bei Nahrungsknappheit auf eine innere Ernährung umzustellen, d.h. der Körper ernährt sich von den körpereigenen Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettspeichern. In der anthropologischen Entwicklung des Menschen war das eine notwendige Eigenschaft im Überlebenskampf, da Nahrung nicht ständig zur Verfügung stand.

Aus demselben Grund verfügen auch viele Tiere über diese Eigenschaft. Somit ist Fasten ein natürlicher, und wenn es richtig durchgeführt wird, völlig ungefährlicher Vorgang. Das Faszinierende am Fasten ist aber nicht allein der Umstand, dass Menschen über einen gewissen Zeitraum auf äußere Nahrung verzichten können, sondern dass dieser Verzicht einen gesundheitlichen Nutzen bewirkt.

Der Nutzen entsteht dadurch, dass aufgrund der gestoppten äußeren Energiezufuhr, der Körper auf eigene Energiereserven zurückgreift. Dabei geht er äußerst intelligent und selektiv vor.

Grundsätzlich gilt: Was gebraucht wird, wird nicht abgebaut. Was im Umkehrschluss nichts anderes bedeutet, als dass der Körper diejenigen Stoffe abbaut, auf die er verzichten kann bzw. die ihm schaden. Der Körper befreit sich von überflüssigen Körperstoffen, die in der Komplementärmedizin als Schlacke bezeichnet werden.

Schlacken & Entschlackung

Das Wort Schlacke stammt aus der metallerzeugenden Industrie und bezeichnet einen glasig massiven Rückstand aus Hochöfen. Die Alternativmedizin benutzt diesen Begriff als Metapher für überschüssige Stoffwechselendprodukte aus z.B. ungesunder Nahrung, Nahrungszusätzen oder Medikamenten, die von der Leber nicht vollständig unschädlich gemacht und über die Nieren nicht ausgeschieden werden konnten. Diese abgelagerten Fremdstoffe lagern sich im Gewebe ab und belasten den Körper.

Die Metapher »Entschlackung« ist von Otto Buchinger geprägt und bezeichnet die Ausscheidung dieser überschüssigen Stoffwechselendprodukte über Haut, Lunge, Darm und Niere während einer Fastenkur. Entschlackung bezeichnet in diesem Zusammenhang nicht anderes als den Prozess des Entgiftens. Entschlackung, Detox und Entgiftung sind Synonyme.
Die gesundheitliche Wirksamkeit des Fastens ist also darauf zurückzuführen, dass aufgrund des Wegfalls von zugeführter Energie der Körper damit beginnt, selektiv auf die eigenen Energiereserven zurückzugreifen.

Selektiv bedeutet nichts anderes, als dass gesunde Körperstoffe geschont und potentiell gesundheitsschädigende Körperstoffe verbraucht werden.

Fasten ist also eine Methode zur Aktivierung natürlicher Selbstheilungskräfte.

Eiweißabbau: Ein Beispiel für Entgiften

Am ersten Fastentag greift der Körper auf die in den Leber- und Muskelzellen gespeicherten Glykogenreserven zurück. Am zweiten Fastentag werden vermehrt Proteine und ab dem dritten Tag vermehrt Körperfett verbraucht.

An einem Beispiel soll verdeutlicht werden, wie intelligent der körpereigene Auswahlprozess bei der Verstoffwechslung abläuft:
Nehmen wir den Eiweißstoffwechsel. Man könnte schnell dazu neigen, den Abbau der Proteinreserven am zweiten Fastentag negativ zu beurteilen. Schließlich besteht unsere Muskulatur überwiegend aus Proteinen.

Und eigentlich sollen doch die Fettdepots schmelzen und nicht die Muskeln. Das ist so weit auch nicht ganz falsch. Der Körper ernährt sich aber nicht von gesunden Muskelzellen, sondern verstoffwechselt fehlerhafte Zellen.

Gesunde Zellen besitzen nämlich eine Schutzfunktion, die sich während des Fastens aktiviert. Beschädigte Zellen besitzen diese zelleigene Schutzfunktion nicht. Da die Membran von Zellen aus Proteinen besteht, verstoffwechselt der Körper die beschädigten Zellen und nutzt diese zur Deckung seines Energiebedarfs.

Fasten führt also zur Eliminierung beschädigter Zellen und beugt damit der Bildung von entarteten Zellen vor, die später zu Krebs führen könnten.

Weitere Beispiele für Entgiftungs&shyprozesse

Das obige Beispiel zeigt, wie für die Proteingewinnung beschädigte Zellen verwertet werden. Es gibt aber auch noch weitere überschüssige Körperstoffe, die während des Fastens abgebaut werden.

  • Rückstände aus überreichlicher Fleischzufuhr (z.B. Kollagen in Gefäßwänden)
  • schädliche langkettige Zucker-Eiweiß-Verbindungen (fördern chronische Entzündungen, Arteriosklerose und Alterungsprozesse)
  • Defekt- und Alterungsenzyme
  • Antigen-Antikörperkomplexen
  • erhöhte Triglyceride, Cholesterin, LDL im Blutserum und Bauchfett
  • schädliche Konzentrationen an Botenstoffen, wie Angiotensinogen, Tumornekrosefaktor alpha (TNF), Interleukinen, sowie Hormonen wie Insulin und Östrogen, gerinnungsfördernde Botenstoffe
  • Pestizide, Medikamente und giftige Schwermetalle
  • chlorierte Kohlenwasserstoffe
  • Konservierungsstoffe, Farb- und Aromastoffe
  • weitere künstliche Zusätze (z.B. in Fast Food und Fertiggerichten)
  • Fuselalkohole, Ammoniak, Harnstoff und Harnsäure

Körperliche Auswirkungen der Entgiftung

Der Abbau überschüssiger Körperstoffe löst zahlreiche positive Reaktionen im Körper aus.

Eine komprimierte Liste:

  • Absinken des Blutzuckerspiegels und der Insulinproduktion
  • Reduzierung von
    Bluthochdruck
  • Reduzierung von oxidativem Stress
  • Reduzierung von entzündungsfördernden Prozessen
  • Reduzierung von Triglyceriden und Cholesterin
  • Reduzierung des Körpergewichts (geringerer Körperfettanteil)
  • Entlastung der Gelenke
  • Entleerung überfüllter Speicher (Wasser, Salz, Fett und Eiweiß)
  • Verbesserte Immunabwehr
  • Aktivierung der Selbstheilungskräfte
  • zelluläre Reinigung durch Entgiftung

Vorteile des Fastens

Die körperlichen Reaktionen des Körpers auf das Fasten bewirken vielfältige gesundheitliche Vorteile. Zahlreiche Studien bestätigen positive Auswirkungen bei der Bekämpfung von ernährungsassoziierten Erkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Krebs, altersbedingten Erkrankungen, rheumatischen Erkrankungen sowie verschienenen Hautkrankheiten. Darüber hinaus hilft Fasten bei der Überwindung von Stress- und Erschöpfungszuständen und steigert die Lebensqualität und die Lebenserwartung.

Beispiele für Erkrankungen, die durch Fasten positiv beeinflusst werden:

  • krankhaftes Übergewicht (Adipositas) und metabolisches Syndrom
  • Diabetes mellitus Typ 2 (Insulinresistenz)
  • verschiedene Fettstoffwechselstörungen (Hypercholesterinämie, Hyperlipidämie)
  • degenerative und nichtdegenerative Erkrankungen des Gehirns (Demenz, Alzheimer)
  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • Gicht (Hyperurikämie)
  • verschiedene Lebererkrankungen (Hepatopathien)
  • Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, z.B. Arthritis, Arthrose
  • diverse Lympherkrankungen
  • funktionelle Verdauungsstörungen
  • Hautkrankheiten, z.B. Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis)
  • Allergien/Asthma bronchiale

Wissenschaft&shyliche Beweise

Die positiven gesundheitlichen Auswirkungen des Fastens sind in der Literatur vieler Kulturen über Jahrhunderte dokumentiert. Dadurch ergibt sich ein nicht leicht wegzudiskutierender empirischer Befund, der auch zunehmend von der Schulmedizin ernstgenommen wird. Aber auch die Schulmedizin selbst stellt in wissenschaftlichen Studien zunehmend die gesundheitliche Wirksamkeit des Fastens fest.

Ein Beispiel gibt Prof. Andreas Michalsen von der Charité Berlin:

„Sowohl randomisiert-kontrollierte Studien als auch größere Observationsstudien (Outcome Research) konnten die medizinische Wirksamkeit des Fastens belegen. Hierbei fanden sich in prospektiven Fasten-Interventionsstudien signifikante Effekte für rheumatische Erkrankungen wie Arthritis und Gelenkarthrosen und chronische Schmerzsyndrome (Schmerzlinderung, Funktionsbesserung) sowie für Bluthochdruck (Blutdrucksenkung). Retrospektive Studien gaben auch Hinweise auf eine therapeutische Wirksamkeit bei Migräne.“

FASTEN UND HEILEN ­
Altes Wissen und Neueste Forschung

Welche langfristigen Vorteile können sich aus Fasten ergeben?

Neben den direkten positiven körperlichen Auswirkungen ist Fasten ein idealer Ausgangspunkt für langfristige positive Änderungen des eigenen Lebensstils in Fragen der Ernährung, Bewegung, Entspannung oder Stressbewältigung.

  • Schlechte Gewohnheiten durchbrechen
  • Ungesunde Essmuster unterbrechen
  • Neues Essen und Genießen erlernen
  • Leichtere Umstellung auf eine ganzheitliche Lebensführung
  • Verbesserung des gesundheitlichen Wohlbefindens
  • Freude am Leben gewinnen – das Leben genießen
  • Mehr Zeit zu haben
  • Neue Beziehung zum eigenen Körper schaffen
  • Sinneswahrnehmung schärfen
  • Ausloten der wirklichen Bedürfnisse
  • Positive Verzicht-Erfahrung
  • Erlebnis von Unabhängigkeit und die Kunst des Loslassens zu erfahren
  • Neue Beziehung zum eigenen Lebenssinn

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